Historische Romane


Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-07176-5
Preis: 24,00 €
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Porträt einer Ehe

Maggie O´Farrell, Rezension von Kathrin Allkemper

Über die berühmte Medici-Familie gibt es reichlich Geschichten. Maggie O´Farrell hat sich in diesem Roman einem der unbekannteren Familienmitglieder gewidmet. Sie erzählt die Geschichte von Lucrezia de´Medici, dem fünften Kind von Cosimo I. und Eleonora von Toledo. Lucrezia ist so ganz anders als ihre Geschwister, immer etwas wilder und mit einem großen Talent zu malen. Fast noch im Kindesalter verheiratet ihr Vater sie mit dem Herzog Alfonso II. d´Este, der eigentlich Lucrezias ältere Schwester Maria zur Frau nehmen wollte. Doch diese stirbt vor der Hochzeit und Cosimo möchte die Verbindung zum Herzog auf keinen Fall aufgeben. Also übergibt er ihm Lucrezia, die Cosimo vergebens bittet, von der Hochzeit abzusehen. Ihre alte Amme kann es zwar noch ein wenig hinauszögern, aber auch nicht verhindern. Und so landet Lucrezia am Hof des Herzogs. Er lässt ihr viele Freiheiten und zunächst scheint sie es gut getroffen zu haben. Selbst ihre Malerei darf sie fortführen. Aber als sich kein Nachwuchs einstellt, ändert sich sein Verhalten und am Ende wird es sie ihr Leben kosten. Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass ihr Ehemann sie vergiftet hat.


Verlag: Insel
ISBN: 978-3-458-64296-1
Preis: 22,00 €
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Lily- eine Rachegeschichte

Rose Tremaine, Rezension von Kathrin Allkemper

London 1850. Lily wird als Baby von ihrer Mutter ausgesetzt und nur durch Zufall von dem jungen Polizisten Sam Trench in einem Park gefunden und gerettet. Zunächst kommt sie in ein Londoner Waisenhaus und von dort für die ersten sechs Lebensjahre in eine Pflegefamilie. Auf der Krähenhorstfarm verlebt sie eine schöne Kindheit. Zwar gibt es immer viel zu arbeiten und wenig zu essen, aber dafür sehr viel Liebe von ihrer Pflegemutter Nellie und viel zu lachen mit den leiblichen Kindern der Familie. Doch das damalige Gesetz sieht vor, dass die Pflegekinder nur sechs Jahre in den Familien bleiben und dann zurück in das Waisenhaus kommen, wo sie für später ausgebildet werden. Dort erlebt das Mädchen die Hölle auf Erden...

Als junge Frau arbeitet Lily bei einer Perückenmacherin und kommt ganz gut durchs Leben. Immer wieder läuft ihr Sam Trench, der sie einst gerettet hat, bei der Sonntagsmesse über den Weg. Er ist mittlerweile Hauptkommissar und sie erkennt in seinem Blick mehr als nur das Interesse um ihr Wohlergehen. Aber nicht nur die Tatsache, dass er verheiratet ist, lässt Lily Abstand von ihm nehmen. Sie hat auch unglaubliche Angst, dass er dahinter kommt, was sie Schreckliches getan hat...


Verlag: Nagel & Kimche
ISBN: 978-3-312-01234-3
Preis: 24,00 €
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Ein Raum aus Blättern

Kate Grenville, Rezension von Kathrin Allkemper

England, 1788. Die 21jährige Elizabeth ist an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an den sie eigentlich nie wollte. Sie heiratet den Mann, der sie als erstes fragt, was mit Liebe nichts zu tun hat. John McArthur ist ein rücksichtsloser, unnahbarer Mann, der sie zwar höflich behandelt, aber das wars es dann auch schon. Seine Karriere steht im Vordergrund und so muss Elizabeth ihrem Ehemann bis ans Ende der Welt nach Australien folgen, wo ihm eine Stelle als Lieutenant in einer Strafkolonie in New South Wales angeboten wird. Zukünftig wird sie also von Verbrechern und wilden Ureinwohnern in einem fremden und unzivilisierten Land umgeben sein, zumindest ist das ihre Horrorvorstellung von der Zukunft. Doch Elizabeth ist eine starke und schlaue Frau, die schnell herausfindet, wie sie sowohl mit ihrem Mann als auch mit den anderen Würdenträgern in der Kolonie umgehen muss, um ein erträgliches Leben führen zu können. Außerdem findet sie auf ihren heimlichen Ausflügen in das beeindruckende Hinterland Australiens bald heraus, dass man ihr über die Ureinwohner nichts als Lügen erzählt hat. Ihre couragierte Art und ihre Offenheit sind es, die am Ende für den Erfolg und das Bestehen von Elizabeth Farm sorgen und nicht unwesentlich am Werdegang ihres Mannes als Begründer der Schafzucht in Australien beteiligt sind.

Elizabeth und John MacArthur hat es wirklich gegeben und auch der Großteil dieser Geschichte ist historisch belegt. Aber die Autorin hat auch viel Fiktion drumherum gesponnen und Elizabeth eine Stimme gegeben, in dem sie sie ihre Memoiren schreiben lässt. Von Anfang bis Ende spannend!

„Grenville lädt die Leser ein, die komplexe Beziehung zwischen Wahrheit (…) und Fiktion zu reflektieren. Eine umwerfend literarische Leistung.“  The Guardian